Sitzung: 16.12.2021 Gemeinderat Lauter
Die Mitglieder des Gemeinderats haben mit der Sitzungsladung den folgenden Sachverhalt zur Kenntnis erhalten:
„Der Freistaat
Bayern stellt seit einigen Jahren die Funk- und Alarmierungstechnik auf einen
digitalen Standard um.
Im ersten Schritt
wurde die Funktechnik auf Digital umgestellt. Der Freistaat hat hierzu eine
Ausschreibung für ganz Bayern durchgeführt. Die Gemeinden konnten im Anschluss
daran ihre zuvor gemeldeten Kontingente abrufen und die Fördermittel abrufen.
(Frage: Wer hat
ausgeschrieben? Landkreis? Regierung? Freistaat?)
Im zweiten Schritt
wurden die Funkmeldeempfänger auf die digitale Technik umgestellt. Hierzu wurde
der Bedarf der Gemeinden im Vorfeld abgefragt und anschließend ausgeschrieben.
Die Gemeinden können aktuell ihre Bedarfe abrufen.
(Frage: Wer hat
ausgeschrieben? Landkreis? Regierung? Freistaat?)
Der dritte und
letzte Schritt ist die Umrüstung der Warnmeldeanlagen (Sirenen). Diese sollen
ebenfalls auf die digitale Technik umgerüstet werden. Der Aufwand beläuft sich
hier zwischen dem Austausch der Empfangstechnik bis hin zum vollständigen
Austausch der Anlage einschließlich Signalkörper. Diese Umrüstung kann über das
Sonderförderprogramm Digitalfunk mit einem Festbetrag von 2.181 Euro pro Anlage
gefördert werden. Das Förderprogramm läuft zum 31.12.2022 aus und beinhaltet
noch eine Verlängerungsoption. Diese wurde mit Schreiben vom 22.11.2021 (bei
der Verwaltung am 02.12.2021 eingegangen) bis zum 31.12.2024 verlängert. Auch
hier ist noch eine weitere Verlängerungsoption beinhaltet.
Die Kosten werden,
je nach Umfang der Arbeiten bzw. des Austausches, auf 5.000 bis 10.000 Euro
geschätzt.
Alternativ ist für
diesen Schritt nun auch die Nutzung des Sonderförderprogrammes zur Verbesserung
der Warninfrastruktur in Bayern (Sonderförderprogramm Sirenen).
Diese
Förderprogramm dient dem Ausbau der Bevölkerungswarnung. Hierbei werden höhere
Anforderungen an die Anlage gestellt (mehrere Warntöne, Akku-Pufferung für
mehrere Warnintervalle).
Hierzu fand eine
Digitale Informationsveranstaltung statt.
Die Kosten je
Sirene werden auf 25.000 bis 30.000 Euro geschätzt.
Die Förderung
beträgt je Sirene zwischen 1.000 Euro bis 17.350 Euro.
Die Förderung von
1.000 Euro sieht nur den Austausch des Sirenensteuergerätes vor. Die Förderung
von 10.850 Euro erhält man für den Austausch der Sirene und des
Sirenensteuergerätes. Die Förderung von 17.350 Euro erhält man, wenn man
zusätzlich noch einen Funkmast errichten muss.
Für die Mehrzahl
der Fälle wäre somit mit einer Förderung von 10.850 Euro zu rechnen.
Das Förderprogramm
ist bis 31.12.2022 befristet und beinhaltet
k e i n e Verlängerungsoption.
Das Budget für den
Regierungsbezirk Oberfranken umfasst 500.000 Euro, wobei für den Landkreis
Bamberg 250.000 Euro vorgesehen sind. Wie ein Teilnehmer mitgeteilt hat, wird
er mit seinem (bereits fertigen Antrag) rund 200.000 Euro Fördermittel in
Anspruch nehmen.
Beide
Förderprogramme sehen eine Bestandaufnahme mit einer Einmessung vor, die die
Standorte nach Möglichkeit optimiert bzw. auf die neuen Sirenen anpasst.
Die Verwaltung hat
hier bereits eine Anfrage gestellt, aber noch keine Antwort erhalten. Andere
Teilnehmer der Info-Veranstaltung haben gleiches berichtet.
Sirenenstandorte:
Lauter: |
Bestand |
„Wunsch“ |
|
Altes FW-Haus (Lauter) Am Friedhof (Lauter - Mast) Feuerwehrhaus (Leppelsdorf) Feuerwehrhaus (Appendorf) Feuerwehrhaus (Deusdorf) |
Altes FW-Haus (Lauter) Am Friedhof (Lauter - Mast) Feuerwehrhaus (Leppelsdorf) Feuerwehrhaus (Appendorf) Feuerwehrhaus (Deusdorf) + Feuerwehrhaus -neu- (Lauter) + Siedlung Steinäcker
(Deusdorf) + Neue Siedlung (Appendorf) |
Erster Bürgermeister Beck erklärte, dass die Sirenen derzeit analog laufen und abgeschaltet werden. Es ist eine Umrüstung auf digitalen Betrieb nötig. Ursprünglich sollten die Förderungen dafür im Jahr 2022 auslaufen, nun sind diese bis 2024 verlängert worden. Es erging der Vorschlag die Maßnahmen als VG Baunach auszuschreiben, um Kosten einzusparen.
Die Pflicht zum Umrüsten auf digitale Alarmierung besteht. Fraglich ist, in welcher Form das erfolgen soll. Die Bevölkerungswarnung mit elektronischen Sirenen und Lautsprechern ist zwar weniger stromintensiv und der Betrieb mit Akkus möglich, allerdings sind diese wartungsintensiver und wesentlich teuerer als die mechanischen. Nach Ansicht des Vorsitzenden sind diese Sirenen überdimensioniert für Lauter, da es innerhalb der Gemeinde auch keinen Störbetrieb gibt. Eine Sirene kostet ca. 30.000,- Euro.
Diesen Standpunkt habe Erster Bürgermeister Beck auch in der VG Baunach Bürgermeister Besprechung vertreten. Eine mechanische Sirene kostet zwischen 3.500,- und 10.00 Euro; konkrete Kosten habe das Landratsamt nicht genannt.
Derzeit gibt es insgesamt 5 Sirenen in Lauter und den Ortsteilen. Es sollen je eine weitere Sirene in Lauter in Verbindung mit einem Druckknopfmelder und eventuell auch in Deusdorf in der Siedlung installiert werden. Dies wird durch eine Firma geprüft werden, was Voraussetzung für eine Förderung ist.
Beschluss: 9
: 2
Der Gemeinderat beschließt, die Sirenenanlagen innerhalb
des Gemeindegebietes grundsätzlich auszutauschen und wie vorgeschlagen zu
erweitern. Grundlage soll der Standard für den Digitalfunk sein. Die Steigerung
auf Sirenen für Bevölkerungswarnung wird als zu Überdimensioniert für die
Gemeinde Lauter angesehen, insbesondere, da eine adäquate Information bei der
Größe der Gemeinde in einem wirtschaftlich geringeren Ramen möglich erscheint.
Eine Fachfirma soll entsprechende Erhebungen erstellen und prüfen ob die
Standorte adäquat und aufeinander abgestimmt sind um ein optimales Ergebnis zu
erzielen.
Die Verwaltung wird damit beauftragt die
Planungsleistungen auszuschreiben und entsprechend der Wertgrenzen zur
Beauftragung vorzulegen. Im Anschluss soll über den genauen Umfang des
Austausches und der Erweiterung beraten und entschieden werden. Die Maßnahme
soll über das Sonderförderung Digitalfunk zur Förderung beantragt werden.