Der Vorsitzende begrüßte zu diesem Punkt die Archivarin Frau Waschka und erteilte ihr das Wort.

Im nächsten Jahr 2021 ist ein Jüdisches Jahr geplant, zu dem bundesweit Gemeinden Aktionen planen. Anlässlich des Jubiläums von 1700 Jahren jüdisches Leben in Deutschland kam Mitte Mai überraschend von Dr. Spänle aus Nürnberg eine Einladung an Frau Waschka. Sie erklärte, dass sehr viele Mittel hierfür bereitgestellt wurden. In Köln wurden im Jahre 321 erstmals Juden in Deutschland erwähnt und dort wurde nun zur Gedenkfeier ein Verein hierfür gegründet.

Es habe sich ein enger Kontakt mit amerikanischen Staatsbürgern ergeben, deren Ahnen aus Reckendorf stammen und die sich seklbst „The Reckendorfer“ nennen.

Als Reckendorfer Beitrag zum jüdischen Jahr könnten 100 Biografien von Reckendorfer Juden vorgestellt werden, die dann in einem digitalen Videoterminal in der Synagoge gezeigt werden können.

Beispielhaft zeigte Frau Waschka einige dieser Biografien mittels Beamer.

Durch alte Fotos könnten auch Straßenfluchten virtuell erlebt werden und die ehemalige Dorfstruktur gezeigt werden. Heimatpfleger Etterer und Frau Waschka haben die Gemeinde bereits angemeldet, da die Frist sehr kurz war. Die Aufbereitung der Daten macht das Projekt teuer. Offizieller Ausrichter sei die Gemeinde, die anteiligen Kosten für die Gemeinde werden von Frau Waschka auf 12.500 Euro beziffert. Hierzu wird auf die Ausführungen der letzten Sitzung verwiesen.

 

Die Arbeitszeit der VG Verwaltung ist auf Antrag anrechenbar.

 

Auf die Nachfrage von Gemeinderat Sippel, welches Risiko für die Gemeinde bestünde, erklärte Frau Waschka, gar keines.

Im August werde die Entscheidung fallen, welche Gemeinde Fördergelder erhalten werde. Hierzu habe Heimatpfleger Etterer mit dem Verein in Köln telefoniert. Buttenheim werde wohl dabei sein. Wenn das Reckendorfer Projekt abgelehnt werde, dann wäre die Arbeitszeit verloren. Das Honorar von Frau Waschka sei in den Kosten enthalten, dieses könne dann bei dem zweiten Teil der Chronik verrechnet werden.

 

Gemeinderat Dr. Güthlein fragte, ob eine Kooperation mit Buttenheim möglich sei, um gemeinsam werben und mehr Besucher anlocken zu können. Frau Waschka sagte, dass die Aktionen bundesweit beworben werden und viele Besucher nur wegen des jüdischen Jahres anreisen werden.

 

Gemeinderat Demling erkundigte sich, ob es möglich sei, das technische Equipment zu kaufen, statt wie vorgegeben zu leasen, oder zumindest nach der Leasingfrist das Equipment günstig abzulösen. Frau Waschka erklärte, sie habe sich dazu beim Kölner Verein erkundigt. Es sei nicht möglich, technische Anlagen zu bezuschussen, endgültig konnte diese Frage aber noch nicht geklärt werden und sie könne sich auch zusätzlich einen Sponsoren vorstellen, z.B. die Kultusstiftung der Sparkasse oder die Oberfrankenstiftung, wo noch Gelder vorhanden seien. Üblicherweise könnten so 30% der Gesamtsumme möglich sein.

 

Auf die Frage, bis wann die Gemeinde einen Beschluss hierüber treffen soll, erklärte Frau Waschka, eigentlich sei dies in der heutigen Sitzung nötig, man könne den Antrag ja jederzeit zurückziehen oder an Bedingungen knüpfen.

 

Erster Bürgermeister Deinlein bedankte sich für die Ausführungen und verabschiedete Frau Waschka um 18.59 Uhr.


Beschluss:          15 : 0

 

Die Gemeinde Reckendorf genehmigt das vorliegende Konzept und meldet dieses für das jüdische Gedenkjahr 2021 vorbehaltlich der veranschlagten Förderquote an.